S3E11 Bevor ich mit der Recherche zu diesem Thema begann, war ich ein – wenn auch skeptischer – Neo-Befürworter eines Smartphone Banns in der Schule. Meine akademische Ausbildung als Erziehungswissenschaftler sowie viele unserer Folgen legten das nahe – allerdings die mir jetzt bekannten Studien zeigen: Mit Verboten kommt man nicht weit beim Lernen.
Wir gehen mit unseren Geschichten dem Web und den Apps auf den Grund. Allerdings hatten wir noch nie eine Reise über 26 Millionen Jahre von Erfindungen und Entdeckungen der menschlichen Spezies verfolgt.
Die Fragestellung war: Was tun wir, um Körper und Geist zu entlasten, mehr zu schaffen mit weniger geistiger und körperlicher Arbeit. Zum Beispiel durch Werkzeuge, die uns dienen, Wissen zu erlangen und zu verbreiten.
Eines dieser Werkzeuge ist das Smartphone, das Handy. Die Liste der Nebenwirkungen dieses Werkzeugs ist lang, aber was stimmt davon, wenn man sich näher mit den Themen beschäftigt?
Thomas Wirth und ich haben gründlich und mit Freude
a) eine in Augsburg durchgeführte internationale Meta Analyse über mögliche positive Auswirkungen eines Handy Verbots in der Schule auf die Schulleistung,
b) eine europäische Pisa Begleitstudie zur selben Frage,
c) eine britische Studie mit dem Schwerpunkt „Steigerung der Gesundheit durch ein Verbot“,
d) eine schwedische Studie zum „Nutzen und Schaden eines Verbots“ um uns
e) schlußendlich von einer Studie aus Irland erfrischen zu lassen, die uns half zusammen mit a) bis d) dem „Nichtsnutz Verbot“ wirklich auf die Schliche zu kommen.
Unser Fazit: wir bieten Lösungen zum Thema an, ohne diesen Nichtsnutz.
Quellen
Hinweis: Wir verwenden als "Adresse" von digitalen Objekten häufig das/den DOI: DOI (Digital Object Identifier) ist ein Tag (Ziffern Buchstaben) der auf ein Buch oder eine Webseite oider ein Dokument verweist.
EIn DOI ist keine URL, sondern eine permanente Adresse. Auch wenn das Objekt umzieht, wird DOI weiter drauf verweisen, und es geht nicht verloren.
„To Ban or Not to Ban? A Rapid Review on the Impact of Smartphone Bans in Schools on Social Well-Being and Academic Performance„; Tobias Böttger and Klaus Zierer
Philosophical-Social Sciences Faculty, University of Augsburg, 86159 Augsburg, Germany
Educ. Sci. 2024, 14(8), 906; https://doi.org/10.3390/educsci14080906
„School phone policies and their association with mental wellbeing, phone use, and social media use“ Victoria A. Goodyeara,v.a.goodyear@bham.ac.uk ∙ Amie Randhawaa∙ Péymane Adabc ∙ Hareth Al-Janabib∙ Sally Fentona∙ Kirsty Jonese et al
DOI: 10.1016/j.lanepe.2025.101211
PISA-Begleitstudie 2022 / 2024
In der PISA-Studie 2022 wurden begleitend Schulverwaltungen gebeten anzugeben, ob an ihrer Schule ein Smartphone-Verbot gilt [d. h. die Nutzung von Smartphones auf dem Schulgelände nicht erlaubt ist] (OECD, 2023).
Kemp und Kollegen (2024) analysierten die Antworten und stellten fest, dass mit der Zahl der Schulen mit Handy Verbot die PISA-Ergebnisse um 9,4 Punkte sinken. Mit anderen Worten: Je höher der Prozentsatz der Schulen in einem Land, die Handys verbieten, desto niedriger ist der durchschnittliche PISA-Wert dieses Landes, besinders in den MINT Fächern (Mathe und Naturwissenschaften.
Kemp et. al OECD. (2024). PISA 2022 Results (Volume I): The State of Learning and Equity in Education.
PISA, OECD Publishing, Paris,
https://doi.org/10.1787/53f23881-en.
Ott, T., Magnusson, A.G., Weilenmann, A. et al.
“It must not disturb, it’s as simple as that”: Students’ voices on mobile phones in the infrastructure for learning in Swedish upper secondary school. 2018).
Education and Information Technologies, 23, S. 517-536. DOI:https://doi.org/10.1007/s10639-017-9615-0
Die Studie
Reynolds, M., Esfandiari, M., & O’Higgins Norman, J. (2025).
Restriction or Resilience? Smartphone Bans in Schools: A Qualitative Study of the Experiences of Students.
Online: https://antibullyingcentre.ie/publication/restriction-or-resilience-smartphone-bans-in-schools-a-qualitative-study-on-the-experiences-of-students/
Komplette PDF dieser Studie https://antibullyingcentre.ie/wp-content/uploads/2025/06/Restriction-or-Resilience_Report_June_2025_ABC.pdf
Bericht dazu in: Irish Times, Juni 18 2025
https://www.irishtimes.com/ireland/education/2025/06/18/mobile-bans-in-schools-do-not-have-any-impact-on-student-grades-or-wellbeing-study-finds
Folgenbild
Das Folgenbild trägt die Kurzbezeichnung „Cancre“ (französisch; übersetzt mit „Störenfried“). Der Titel des Bildes „Kind mit einer Narrenkappe“ durch den Maler bezieht sich auf die Eselsmütze des Kindes und stammt von dem französischen Maler Jean Geoffroy (1853-1924).
Kinder eine Mütze mit der Aufschrift „Âne“ (Esel) tragen zu lassen, war eine häufig bis ins 20.Jhd. angewandte Methode der „Schwarzen Pädagogik“ um Kinder zu demütigen, die auffällig waren.
Jean Geoffroy malte hauptsächlich Genreszenen mit Kindern in der Schule oder im Familienkreis.
Der Link zu wikimendia https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cancre_Jean_Geoffroy.jpg
