Was weißt Du über Clickbait…?

Gemälde einer jungen Frau, die eine Kette im Mund hat und den Zeigefinger hebt
DALL-E2: “A painting of a young woman as a victim of clickbait digital art”

…das ist nicht nur eine gute Frage, die man sich gelegentlich wirklich stellen sollte, sondern auch höchst selbstreferentiell eben das: Clickbait. Das Formulieren von Fragen, die den/die Leser/in direkt aufs Korn nehmen, ist nämlich eine der Köder-Methoden, mit denen windige Anbieter versuchen, uns von unseren Zielen abzulenken und zum Klicken zu ermuntern – auf der Suche nach mehr oder weniger sensationellen, in vielen Fällen aber schlussendlich überhaupt nicht vorhandene Informationen.

Und was uns da so angeboten wird, ist aber auch einfach zu verlockend:

  • „Nachdem du diese Fakten gelernt hast, wirst du deine Katze nie wieder anfassen wollen.“
  • „Dieser Mann ging spazieren, doch plötzlich passierte etwas Unglaubliches!“
  • „Sie war eine ganz normale Frau, doch dann geschah DAS“
  • …und wenn Dich das nicht interessiert: SO sieht Michael Schumacher heute aus…!“ „

Also gut: Clickbait, das ist toxischer Gehirn-SPAM, dem wir auf lange Sicht kaum entkommen. Weil die idiotischen Köder überall lauern und unendlich Geduld haben, müssen sie nur lange genug warten, bis unsere Widerstandskraft nachlässt und unsere eigentlichen Absichten ermüden – schon ist es passiert! Ein Klick genügt und dann geschieht – um es in adäquater Sprache zu formulieren – etwas Unfasssbares: Wir bekommen die in Aussicht gestellten Dinge nämlich gar nicht zu sehen! Und das ist kein „kranker Irrsinn“, sondern hat gute Gründe (…die wir natürlich erklären).

In der 6. Folge der 2. Staffel unseres Podcasts gehen wir diesem typischen Phänomen der digitalen Transformation nach und auf den Grund. Es wird dabei weniger wissenschaftlich zitiert als gründlich nachgedacht: Wie kann so etwas Idiotisches wie Clickbaiting überhaupt funktionieren? Was findet dabei in den Opfern statt? Welche Köder kann man unterscheiden? Welche psychologischen Prinzipien stecken dahinter? Wieso funktioniert das, obwohl wir die Köder ja sofort als solche erkennen? Mit diesen Fragen beschäftigen wir uns. Und anstatt Studien zu zitieren, machen wir diesmal kurzerhand selbst eine: Den ultimativ-krassen Clickbait-Contest!

…und Du wirst nicht glauben, wer dabei gewinnt!

Der ultimativ-krasse Clickbait-Contest:

Genau: In unserem Clickbait-Contest haben wir nämlich ausprobiert, wie sich unsere Reichweite vermittels Clickbait turboladen lässt. Die folgende Galerie zeigt die drei Kandidaten, die dabei gegeneinander angetreten sind. Die bisher erfolgreichste Content-Anzeige unseres Podcasts, (nämlich die Ghosting-Folge, die wir als Instagram-Beitrag promotet haben) tritt dabei als Vergleichsmessung gegen zwei handgeschnitzte Clickbait-Vorlagen an, die die Macher von achwas.fm in edlem Wettstreit erstellt haben:

Die Details erklären wir ausführlich im Podcast. Die Ergebnisse des Vergleichs sind folgende:

AnzeigeTageEuroViewsKlicksKosten/Klick
Vergleich55010.00012545 Ct.
von Hawe221,066.8225638 Ct.
von Thomas223,106.69220111 Ct.

Man erkennt: Beide Clickbait-Anzeigen sind der Vergleichs-Version überlegen. Für die beste Anzeige (von Thomas mit Clickbait aufgepimpt) kostet die Reichweite nur ein Viertel der gewöhnlichen Vergleichsanzeige!

Quod erat demonstrandum: Clickbait funktioniert!

Das Episodenbild

Das Bild zur Folge wurde von einer künstlichen Intelligenz Namens DALL-E erzeugt, und zwar auf den Prompt (Eingabestring): „a intensely colored painting of a young woman as victim of clickbait digital art“. Mehr zu DALL-E in der aktuellen Podcast-Folge. Der Link zur KI: https://openai.com/dall-e-2/

Quellen